BürgerInnen kämpfen gegen die Verschwendung öffentlicher Gelder
Der Antrag des Präsidiums des italienischen Ministerrats und verschiedener Ministerien (Innen-, Verteidigungs-, Wirtschafts-, Finanzminister), wegen “Rufschädigung” als Nebenkläger aufzutreten (im Prozess gegen die 53 angeklagten No TAV-Aktivisten, die an den Blockade- und Protestaktionen des 27. Juni und des 3. Juli 2011 beteiligt waren), bildet eine unerhörte Neuheit.
Anlässlich der Prozesse zum “Massaker” in der Diaz-Schule beim G8-Gipfel 2001 in Genua, als die Mehrzahl der von der Polizei mißhandelten Personen Ausländer waren, hat das Ansehen Italiens auf internationaler Ebene tatsächlich Schaden erlitten, allerdings standen Regierungsvertreter in jenem Fall nicht auf der Anklageseite.
Die Tatsache, dass sich Menschen gegen die Räumung von Protestcamps widersetzt haben, um ihren von Zerstörung bedrohten Lebensraum zu schützen und die Vergeudung öffentlicher Gelder Italiens und Europas zu verhindern, die in den Bau eines laut zahlreicher Experten unnützen Großprojekts fließen, kann gewiss nicht das Image des ‘Systems Italien’ weltweit schädigen.